




Der Zoo Zürich eröffnet am Freitag sein neues Gehege für
Grosskatzen. Es soll schon bald Nachwuchs geben.
Asiatische Löwen, Sibirische Tiger und Schneeleoparden erhalten am Freitag im Zoo Zürich ein neues Gehege. Es besteht aus vier miteinander verbundenen Bereichen, die von allen sieben Grosskatzen abwechselnd genutzt werden.
Zoodirektor Severin Dressen erklärt: «Das Gehege soll mehr Nähe zur Wildnis bieten.» Er betont auch, dass der Zoo Zürich mit der Haltung der Grosskatzen einen Beitrag gegen deren Ausrottung leisten will. Alle drei Grosskatzenarten gelten mindestens als bedroht.
Bedrohte Arten im Gehege
Es gibt schätzungsweise noch dreitausend fortpflanzungsfähige Schneeleoparden und Amurtiger – Tendenz abnehmend. Asiatische Löwen gibt es mittlerweile noch rund 350. Kürzlich wurden in Pakistan erstmals seit langer Zeit wieder Schneeleoparden in freier Wildbahn gesichtet.
«Der langfristige Erhalt des Schneeleoparden hängt vor allem von der Sicherung seines Lebensraums, der Reduzierung von Mensch-Wildtier-Konflikten und der Bekämpfung von Wilderei ab», erklärt Jonas Schmid vom WWF. Zoos können lediglich zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit beitragen. In anderen Bereichen würden Zoos aktiv mithelfen, die Zukunft bedrohter Arten zu sichern. «Ziel ist es, eine möglichst grosse Vielfalt an Lebensräumen und Arten langfristig zu erhalten», sagt Schmid.
Der Zoo Zürich beteiligt sich an einem weltweiten Projekt zur Zucht von Zootieren beteiligt und sorgt damit auch dafür, dass einige bedrohte Tierarten erhalten bleiben. Aber nicht die Grosskatzen.
Bald gibt es Jungtiere
Mit dem Besitz der Tiere sichert der Zoo Zürich zwar einen Erhalt ihrer Arten, jedoch nicht in freier Wildbahn. Weder die Grosskatzen, noch deren Jungtiere, die bald zur Welt kommen, sollen ausgewildert werden. «Nach etwa zwei bis zweieinhalb Jahren bei den Eltern ziehen die Jungtiere weiter in andere Zoos», erklärt Franziska Dreier, Kuratorin im Zoo Zürich.
Nachwuchs wird es schon «sehr bald» geben, sagt Dreier. Man müsse die beiden Tier nur in einem Gehege zusammenführen und dann könne man damit rechnen, dass sie zusammenkommen und sich auch paaren.
Neun Millionen für Renovationen und Co.
Die Gehege haben sich im Vergleich zu früher nicht gross verändert. Zu den Grosskatzengehegen ist das ehemalige Wolfsgehege dazugekommen. Martin Naville, Präsident des Verwaltungsrats des Zürcher Zoos, erklärt: «Die Gehege wurden renoviert und ausgebaut.» Die Kosten für den Panthera-Lebensraum belaufen sich auf rund neun Millionen Franken.
Das Besondere am neuen Gehege ist die Rotation. Denn die Grosskatzen bleiben jeweils nur eine bestimmte Zeit in einem Gehege und rotieren dann ins Nächste. Dazu dient unter anderem der «Catwalk», ein Übergang, über den die Grosskatzen sicher von einem Gehege ins Nächste gelangen. Dieser führt ausserdem über den Köpfen der Besucherinnen und Besucher hinweg.
Dies sorgt bei die Bewohnerinnen und Bewohnern der Gehege für eine spannende Abwechslung. Dressen erklärt: «Bei jedem Wechsel müssen sich die Tiere an eine neue Umgebung und neue Gerüche gewöhnen.» Neu ist auch eine Futterseilbahn, mit der Fleisch über eine Seilbahn ins Gehege transportiert wird. «Das hält die Grosskatzen aktiv und fit», so Dressen.
Im Gehege leben:
- Zwei Sibirische Tiger, ein Weibchen und ein Männchen
- Zwei Schneeleoparden, ein Weibchen und ein Männchen
- Zwei Kleine Pandas, ein Weibchen und ein Männchen
- Drei Asiatische Löwen, zwei Weibchen und ein Männchen
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